1889 Im Jahre 1889 begann die Geschichte der „Wasser- und Schifffahrtsverwaltung“ 5* mit dem Projekt zum Bau des Dortmund-Ems-Kanals. Die zu diesem Zweck ins Leben gerufene „Königliche Kanalkommission“ begann ihre Tätigkeit am 1. Juli 1889. Nach der Fertigstellung des Kanals im Jahre 1898 wurde die Kommission aufgelöst und gleichzeitig zur Verwaltung des Kanals die „Dortmund-Ems-Kanalverwaltung“ mit Sitz beim Oberpräsidenten der preußischen Provinz Westfalen  in Münster gegründet. Ihm unterstand ab 1906 auch die in Essen gegründete „Königliche Kanalbaudirektion“, die für den Bau weiterer Kanäle zwischen Rhein und Dortmund-Ems-Kanal verantwortlich war. Sie sollte im Jahre 1924 wieder aufgelöst werden. Die Verwaltung der neu geschaffenen Kanäle ging an die „Dortmund-Ems-Kanalverwaltung“ in Münster


Baggerarbeiten am Kanal
Baggerarbeiten am Kanal
Beton Element aus einer längst vergessenden Zeit
Beton Element aus einer längst vergessenden Zeit
Beton Element aus einer längst vergessenden Zeit
Beton Element aus einer längst vergessenden Zeit
Spuren der Vergangenheit....
Spuren der Vergangenheit....

Noch heute kann man wie hier Spuren der Vergangenheit erkennen, wie hier um km 76,600 bis 76,800 auf der Südseite vom Kanal. Ich bin mir sicher das es wohl noch Zahlreiche solcher Dinge am Mittellandkanal zu finden sind. manche wird man wohl erst auf einen zweiten Blick erkennen wenn überhaubt. Eines steht für mich aber fest , ich werde weiter Suchen nach Spuren der Vergangenheit am Mittellandkanal.

1906   Baubeginn des Ems-Weser-Kanals

1907   Erste Anfrage von Landrat v.Ledebur  am 13 Mai  an den Bürgermeister

            Pütz  von  der Stadt Lübbecke dieser sollte sich Gedanken machen in

            welcher Weise die  Stadt  Lübbecke sich den Kanal zu nutzen machen gedenke.

 

Lübbecke den 28.Sep.1907
Lübbecke den 28.Sep.1907

 

Seite 2
Seite 2

1908 Bürgermeister Pütz regte die Einrichtung einer städtischen Kommission an . 

Diese Kommission trat am 19.Feb. 1908  im Rathaus der Stadt Lübbecke um 11 Uhr an.

An dieser Besprechung waren einige städtische Beigeordnete & Senatoren  sowie einige Kauflaute der Stadt zu gegen.

Man einigte sich einstimmig darüber das der Hafen auf der Südseite des Kanals liegen sollte.

 

1908 Auch die Kreisverwaltung der Stadt Lübbecke blieb nicht untätig . Der Kreisausschuss

 stelle am 18 Juli 1908 fest das die Lage  ungünstig sei.Der Schnittpunkt Chaussee Alswede- Fistel sei günstiger einzustufen. Dafür sollten Zuschüsse in Aussicht gestellt werden.  

 

1908  In Lübbecker Rathaus tat man sich schwer 
Am 7.Dez.1908 schrieb der Landrat v.Ledebur an Bürgermeister Pütz
" Das man anhand der Finanziellen Situation davon Abstand nehmen sollte den Hafen zu bauen
zum einen kommen Kosten für ;
      # die Anlegestelle
      # Kosten für Einrichtungen wie z.b Kran etc. 
      # sowie für die Verbindungsbahn
hinzu.
Auf der anderen Seite bestehe die Möglichkeit , den Alsweder Hafen ohne jegliche Kosten zu nutzen .
Er stelle anheim , die Sache nochmals in Erwägung zu nehmen.

Uferladestelle für geringen Verkehr   um 1909
Uferladestelle für geringen Verkehr um 1909

 

Die Stadtverwaltung von Lübbecke hielt von dem Vorschlag vom Landrat nix.....

und kamen somit den Kaufleuten und Handelsunternehmen  entgegen den Hafen trotz Widerstands anzusiedeln.

 

1909 Am 10 Mai 1909  ließ die Stadtverwaltung dem Königlichen Kanalbauamt  Lübbecke mitteilen, das von Seiten der Stadt eine Uferstelle gewünscht werde.

Die Stadt hatte hat sich im Vorfeld geeinigt anteilige Kosten in Höhe von 20.000 Mark zu übernehmen, vorrausgesetzt der Kreis beteilige sich mit 10.000 Mark. 

1910

Bau der Kanalbrücke um 1910
Bau der Kanalbrücke um 1910
Belastungseinrichtung
Belastungseinrichtung

Aufnahme vom 22.2.1910 Blick auf eine Belastungseinrichtung von Böden mittels gebrannten Ziegeln.

Wo genau diese Aufnahme gemacht wurde läst sich leider nicht mehr zu 100% sagen , man kann aber davon ausgehen das sie im Bereich Lübbecke gemacht wurde

Eisenbahnbelegung Plan vom 5.Sep. 1910

Bildquelle : Stadtarchiv Lübbecke

1911

Das Bild zeigt die Dünkeranlage Nr.117 , Stadtion 65 + 23

Rechts sieht man die Brücke 114 ( alt ) 

Trockenbagger ( Eimer-Kettenbagger) schienengebunden
Trockenbagger ( Eimer-Kettenbagger) schienengebunden

Dieser Trockenbaubagger wurde wohl vorwiegend im Bereich Lübbecke eingesetzt, die Aufnahme wurde am 14.5.1911 gemacht.

Lübbecke den 27 April 1911
Lübbecke den 27 April 1911

Quelle :

Stadtarchiv Lübbecke 

Blick auf schwimmenden Nasbagger mit Kraftzentrale
Blick auf schwimmenden Nasbagger mit Kraftzentrale
Blick auf schwimmenden Nassbagger
Blick auf schwimmenden Nassbagger

Diese Kraftzentrale wurde (Bild oben) in höhe km 84,0 - km 85 ,0 gemacht in höhe dem Hiller Moor. Sie ist auf zwei Boote montiert. Die Aufnahmen wurde am 10.5.1911 gemacht. Das kuriose an diesem Bagger ist das sich auf den Bagger  eine Kantine mit Bierverkauf für die Arbeiter die beim Bau beteiligt waren . Ob es unser Barre Bier www.barre.de    ist leider nicht überliefert  !

Kraftstation  in höhe Hiller Moor
Kraftstation in höhe Hiller Moor

Nachen Ein Nachen (Nahho, althochdeutsch : germanisch Nakwa, indogermanisch Nagua) bezeichnet ursprünglich einen Einbaum , ein kompaktes, flaches Boot bzw. Kahn für die Binnenschifffahrt .

In den Fluss- und Auenlandschaften Süddeutschlands wird der traditionell aus Eiche gefertigte Fischer- und Fährkahn auch als Nachen oder Nache bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen kleinen Kahn ohne Aufbauten, der durch Muskelkraft (Rudern oder Stochern) angetrieben wird und der dem Weidling sehr ähnlich ist. Alternative Bezeichnungen für diese süddeutschen kleinen Kähne sind auch Dreibord oder Stocherkahn . Als Angelnachen für den Hobbyangler oder bei den beliebten Nachenfahrten auf dem Altrhein können auch offene Bootstypen aus anderen Materialien oder mit anderem Antrieb zum Einsatz kommen. ( Bild Quelle : www.pitopia.de )

 

1911 Am 17 Mai 1911 erteilte die Königlichebaudirektion Hannover die Erlaubnis die Anlage einer Uferentladestelle in Lübbecke zu Bauen.Der Startschuss  für den Bau des Kanalhafens war gefallen.  Die Argumente der Lübbecker Seite zur Lage des Hafens hatte die Kanalbaudirektion

überzeugt .

Ehemalige Dükeranlage Nr. 116
Ehemalige Dükeranlage Nr. 116

Aufnahme vom 26.5.1911  Baugrube der Station 56 + 44  bei km 79,235

Arbeiten im Kanalbett
Arbeiten im Kanalbett

Aufnahme vom 12.6.1911 Arbeiten am Kanalbett bei der ehemaligen Uferladestelle

(in höhe von der Firma Besta) im Hintergrund sieht man  wahrscheinlich die Brücke 112 bei km 78,430 .

Brücke 113 km 79,618
Brücke 113 km 79,618

Brücke 113 Eisenbahnbrücke bei km 79,618 Das ist jetzt die Strecke in Richtung Espelkamp

Aufnahme vom 2.9.1911

Bild (rechts) zeigt aus dem Jahr 1911 eines der Montagegerüste . 

Ehemalige Durchlassanlage Flöthe
Ehemalige Durchlassanlage Flöthe

Aufnahme vom 31.7.1911 Mauerung des Rohrs in der Rampe der Brücke 114 (Station 65)

Bild oben zeigt  eine Durchlassananlage (Flöte) bei km 80,098 aus dem Monat August 1911

Brücke 119 (alt) km 85,461
Brücke 119 (alt) km 85,461

Aufnahme (Bild oben) vom 2.12.1912 Straßenbrücke 119 bei km 85,461 Moorweg Montage der überbauten zwischen den Widerlagern wird mit einer Holzkonstruktion abgestützt. Das Hochziehen der Trägerteile erfolgt mit Seilwinde & Leitern .

Bild  (links) zeigt einen Durchlasses an den Mittellandkanal in höhe Lübbecke  aus dem Jahr 1911. Wo genau das Bild gemacht wurde ist nicht genau überliefert , man kann aber davon ausgehen das es im Bereich zwischen km 78,00 und km 82 in etwas gemacht wurde.

Bild  (rechte Seite) zeigt einen Durchlass im Bereich Lübbecke um km 78,00  (der genau Ort ist hier leider unbekannt)

Es liegt wohl sehr nah , das das Bild oben auch an der gleichen Stelle gemacht wurde.

Die Aufnahme wurde wohl im Jahr 1911 gemacht.

1912

Abdichtungsarbeiten
Abdichtungsarbeiten

Aufnahme vom 13.1.1912 es zeigt die Grenzaue Nr .134 bei km 106,397 und bildet die Landesgrenze zwischen NRW und dem Land Niedersachsen . Das Bild zeigt Abdichtungsarbeiten des Betons.

Brücke 116 km 336
Brücke 116 km 336

Aufnahme vom 10.4.1912  Es zeigt die Brücke 116 (alt) bei km 82,336 Ansicht nach Fertigstellung.

Man erkennt dem Hilfszugang der noch nicht fertigen Kanalsohle zur Brücke. Im Hintergrund die ehemalige Brücke 117 bei km 82,782 

Brücke 118 (alt) km 83,246
Brücke 118 (alt) km 83,246

Aufnahme vom 1.5.1912 Brücke 118 km 82,246 Station 96 + 55 Montage der Überbauten mittels Portalkran, der außerhalb auf Schienen läuft

Ehemalige Dükeranlage Nr. 111
Ehemalige Dükeranlage Nr. 111

Aufnahme vom 3.5.1912 der ehemaligen Aue Düker Station 18+42 bei Betonarbeiten im höhe km 75,433 (Hedem)

10 Mai 1912 schlossen die Stadt Lübbecke und das Königliche Kanalbauamt Lübbecke den Vertag zur Bauausführung einer zweischiffigen Uferladestelle.

Das Kanalbett wird mittels Trockenbagger hergestellt. Der Abtransport erfolgt Gleisgebunden

mit Loren.

Aufnahme bei km 80,0 höhe des heutigen Jachthafen von Lübbecke.

Die Aufnahme wurde wohl am 11.7.1912 gemacht

Brücke 109  km 75,410
Brücke 109 km 75,410
Brücke 109 im Frühjahr 2014
Brücke 109 im Frühjahr 2014

Aufnahme vom 23.9.1912 Brücke 109 bei km 75,410 Ortskundige nennen sie auch gerne heute die "Totenbrücke" da diese Brücke wohl zum Friedhof nach Alswede führte und die Trauerzüge oft den Weg über diese Brücke genommen haben. 

1912 Am 10 Mai 1912 schlossen die Stadt und das Königliche Kanalbauamt Lübbecke den  Vertrag zur Bauausführung einer zweischiffigen Uferladestelle.

Kanalbau um 1912
Kanalbau um 1912

 

Kanalbau um 1912 im Bereich Minden-Hahlem
Kanalbau um 1912 im Bereich Minden-Hahlem

 

Brücke 117 km 82,782
Brücke 117 km 82,782

Diese Brücke 117 bei km 82,782 wurde am 10.4.1912 fertig gestellt. Sie wurde aber Mitte der 70 er Jahre angerissen  weil sich das WSA Minden und der Besitzer der Grundstückes

(Gut Renkhausen) dazu gemeinsam entschlossen haben . Laut meinen Informationen hat das Gut Renkhausen eine Satte Entschädigung dafür bekommen  . Man Sagte mir beim WSA Minden es soll sich hier wohl um einen 5 bis 6 Stelligen Betrag gehandelt haben.

Bau einer Dürkeranlage vor 1914
Bau einer Dürkeranlage vor 1914
Ehemalige Dükeranlage Nr. 115 ( Station 52 + 15)
Ehemalige Dükeranlage Nr. 115 ( Station 52 + 15)

Aufnahme vom 25.4.1912 Erdarbeiten mit Grundwasserabsenkung bei km 78,806 

Brücke 118 alt km 83,246
Brücke 118 alt km 83,246
Dükeranlage Nr. 112
Dükeranlage Nr. 112

Aufnahme vom 4.7.1912

Alsweder Graben, Station 20 + 32 Blick auf die  Schalung des Dükerrohres

Kanalbau um km 80,0
Kanalbau um km 80,0

Aufnahme vom 7.11.1912 im heutigen Bereich des Jacht Club Lübbecke.

Das Kanalbett wird mittels Trockenbagger hergestellt . Der Abtransport erfolgt  gleis gebunden mit Loren .

Anmerkung  wohin all das Erdreich hin gekommen ist  ist mir  zur Zeit noch nicht bekannt !  

Brücke 119 (alt) km 85,461
Brücke 119 (alt) km 85,461

Aufnahme vom 2.12.1912 von Brücke 119 km 85,461 Ansicht nach Fertigstellung der Überbauten. Das Kanalbett ist noch im Bau.

Kanalbau um 1912
Kanalbau um 1912

 

1913

Dunkeranlage bei km 80,114
Dunkeranlage bei km 80,114

1914

1914   Am 23. April bekam die Stadt Lübbecke  Post von der Königlichen Kanalbaudirektion aus Hannover diese Genehmigte die Maßgabe der beiden Ladebühnen . 

1914  Im Mai, den 14 Bewilligt die Stadt durch den Stadtverordneten  Klüpper die Errichtung zweier Ladebühnen am Anlegehafen durch Mitteln in höhe von 3.500 Mark und einer Anleihe von 20.000 Mark

1914   Am 26 Mai bekam die Mindener Firma H.Plöger  den Auftrag die Ladebühnen die Arbeiten bis zum 10 Juli 1914 zu vollenden. Die Arbeiten konnten nicht rechtzeitig begonnen  werden , da die Ramme sich verzögerte , welche in Minden durch Hochwasser gesetzt wurde.

Der neue Termin für die Fertigstellung wurde daher auf den 20 Juli 1914  verlängert. 

1914   Anlieferung der Bau-Ramme zum Hafen am 19.Juni1914 die dazu gehörigen Hölzer  für den Hafen sollten eine Woche Später ab Werk zur Baustelle geliefert werden.

1914   Am 4 Juli 1914  Die Stadt bekam Kenntniss das die Ladebühnen & Ausführung 335 Mark Mehrkosten verursacht haben

1914   Beschluss des Magistrats vom 14 Juli 1914 das Anstatt der ursprünglich vorgesehenen 3 Halteringe auch auf  6 Halteringe ausgebaut werden kann,  die Anfrage dazu kam vom Regierungsbaumeister Post.

Der Magistrat hat sind darauf geeinigt das 6 Halteringe verbaut werden sollen. 

1914   Am 14 Sep.1914 teilte das Kanalbauamt dem Magistrat der Stadt Lübbecke mit das am 29.Sep. 1914 das die Mannheimer Firma Grün & Bilfinger AG beauftragt sei eine Ufer Entladestelle für 2 Schiffe zu errichten.

Da sich zu dem Zeitpunkt die Kosten sehr in grenzen hielten wurde die Ladestelle auf vier Schiffe erweitert.

Die Stadt war vertraglich verpflichtet , sämtliche Aufwendungen zu ersetzten , die dem Fiskus entstanden waren.

1914   Am 9 Dezember 1914 passierte das Erste Schiff den Kanal ! Es war  ein mit Steinen beladendes Schiff 

Hölzerne Ladebühne  der Anlegestelle Hafen von Lübbecke
Hölzerne Ladebühne der Anlegestelle Hafen von Lübbecke

 

Rechnungen und Post von 1911 bis 1914

1915

1915   Erste Interessenten die den Hafen nutzen wollen melden sich, u.a war es eine   Firma aus Bielefeld ,   die Chemische Fabrik Stodieck. Als auch die Firma Löken & Piepmeyer *2

1915  Eröffung des Kanals am 16 Feb. 1915  trotz des 1 Weltkrieges wurde der Ems-Weser-Kanal in aller Stille eröffnend ! Manchen bot sich nun an der bis dahin unbekannte Anblick eines Schiffes.

Das Bild oben zeigt die Arbeiten an einer Rutschung der Innenböschung des Kanals. Da die Arbeiten am Kanal bis Juni 1915 liefen und das Bild am 20.5 aufgenommen wurde , geht der Betrachter davon aus , dass noch kein Wasser im Kanal war und es sich daher um eine Rutschung der südlichen Innenböschung handelt, die vielleicht durch Regen oder erhöhten Grundwasserstand ausgelöst wurde. Aufnahme bei km 95.00

1915  Am 29.Nov. Teilte die Stadtverwaltung der Stadt Lübbecke der Firma Stodiek aus Bielefeld  mit,  das der Kanal wohl im März 1916 eröffnet wird, und bis zum April 1916 die Strecke Minden - Hannover übergeben wird.Und das der Hafen von Lübbecke nun Platz für 4 Schiffe hätte. Auch sei die  Bahnstrecke Lübbecke - Bünde - Herford am Hafen.

1915 Der Dammbruch in Hedem am 2. Weihnachtstag 1915

Infolge andauernden Regens war der Wasserspiegel sehr hoch gestiegen und der Wasserdruck dadurch stärker geworden. Bisher hatten sich bei den täglichen Beobachtungen, die bei allen Dammstrecken des Kanals stattfanden, keine Mängel gezeigt. Obwohl der Wasserstand in Minden geregelt wurde, brach doch gegen 10 Uhr der Damm. Als plötzlich die Dorfglocke in Hedem  ertönte, dachte man schon an einen großen Sieg an der Kriegsfront, aber nicht an diese Katastrophe.
Nach Norden schauend, erblickte man bald eine große schaurige Wasserwüste, die sich sehr schnell vergrößerte. Zuerst wurde nur ein Stück von etwa einem Meter herausgerissen, doch bald waren es 10 Meter, und die gewaltigen Wassermengen stürzten sich über das etwa 2 Meter unter dem normalen Wasserspiegel liegende flache Gelände und bedrohte Höfe und Häuser. Man stellte bald fest, dass die Sperrung dieser Öffnung nicht vorzunehmen war, da es an Sandsäcken und dergleichen fehlte. Deshalb beschloss man, aus den bedrohten Häusern zu retten, was möglich war. Da vorerst nur wenige Menschen zur Hilfe da waren, wurde durch die Glocke bald alle verfügbaren Mannschaften herangeholt. Auch wurde ein Bote zur Kirche in Alswede gesandt, und Her Pfarrer Voß machte bekannt, dass die Männer Hedems nach Hause eilen möchten, da der Kanaldamm gerissen sei. In großen Scharen nahte auch bald die Hilfe. Da das Wasser beständig stieg, musste zunächst das Vieh in Sicherheit gebracht werden. Das Retten des Rindviehs gelang bald, weit schlimmer gestaltete sich die Bergung der Schweine. Einige liefen schnurstracks wieder in das Wasser zurück.

Bild rechts zeigt den Dammbruch 

am 26.12.1915 in Hedem bei km 74,292

Dammbruch in Hedem am 26.12.1915
Dammbruch in Hedem am 26.12.1915

 


 Blick nach West auf den leergelaufenen Mittellandkanal (MLK). Die "Monopoldampfer" liegen auf Grund im Vorhafen der Oberschleuse Minden
Blick nach West auf den leergelaufenen Mittellandkanal (MLK). Die "Monopoldampfer" liegen auf Grund im Vorhafen der Oberschleuse Minden

Bild links Zeigt den Dammbruch am 26.12.1915

in Hedem bei km 74,292

 


Als eine etwa 600 Meter lange und 400 Meter breite Ebene mit Wasser angefüllt war, strömte dieses über die mittelste Dorfstraße nach Hollwinkel und Alswede zu. In etwa 12 Häuser von Hedem drang das Wasser ein.
Am Montag um 22 Uhr trafen die am Morgen verladenen Materialien (Sandsäcke, Steine usw.) ein, da wegen des abgesenkten Wasserspiegels nur mit sehr geringer Geschwindigkeit gefahren werden konnte. Inzwischen  war bereits eine 300 Kerzen starke Benzollampe zur Beleuchtung der Bruchstelle von Minden beschafft worden. Im Schein dieser Lampe fand nun bei rasendem Sturm, der die Arbeiten sehr erschwerte, der Einbau von rund 1600 Sandsäcken zur teilweisen Abdämmung des Bruches statt. Außerdem sollte die Bruchstelle auch noch durch eine eiserne Spundwand abgeschlossen werden. Die Leitung der Arbeiten lagen in den Händen des Regierungsbaumeisters Post, welchem zur Unterstützung der Bauaufseher Mertens aus Hedem diente.

1916 Am 25 Juni 1916  knapp ein halbes Jahr  befürchteten die Bewohner des Dorfes Hedem am Ems-Weser-Kanal, dass der Kanaldamm wieder durchbrechen würde. Wieder drang Wasser hindurch, diesmal durch eine im Damm entstandene Wasserader. Um alle Gefahr eines Bruchs zu beseitigen, wurde seitens des Wasserbauamtes in Minden der Damm mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln so gesichert, dass nach 27 stündiger Arbeit die Wasserader verstopft war.

Bild zeigt den Kanal um 1916
Bild zeigt den Kanal um 1916

1917

Ausbau des Mittellandkanals bei Hartum
Ausbau des Mittellandkanals bei Hartum

Hartum um 1917 , Aufspülen des Ufers am Mittellandkanal

in  höhe  der Gemeinde Hartum
in höhe der Gemeinde Hartum
Ausbau des Mittellandkanals bei Hartum, westliches Ufer. Ausbau des Ufers mit Spundwänden, Aufspülen des Damms.

1917   Der erste Weltkrieg war ausgebrochen, und der Gleisanschluss musste warten da zu seiner Zeit die Rüstungsindustrie vorrank hatte.  { Das Deutsche Kaiserreich ist am 1. Aug. 1914 in den ersten Weltkrieg mit eingestiegen }

1917   Am 18 Mai 1917 gab es im Lübbecker Rathaus ein Gespräch zwischen den Bürgermeister der Stadt Lübbecke und Vertretern der ,, Deutschen Maschinenfabrik AG"  { DEMAG  *1 } aus Duisburg

Grund war die Anschaffung eines Dampfkraftkran der am Anlieger benötigt wurde.

 

1917   Beginn der Bauarbeiten für die Königliche Eisenbahn.

Die Königliche Eisenbahndirektion Münster teilte dem  Magistrat der Stadt Lübbecke mit das man eine dreiachsige Tenderlok mit Personal überlassen werden könnte.

 

1917   Im Juni nahm der Lübbecker Magistrat Kontakt mit der Bielefelder ,,Waagen - und Maschinenfabrik H.Redecker" auf.

Hier sollte einer Fuhrwerkswaage auf den Hafen von Lübbecke gebaut und aufgestellt werden, Diese wurde im Mai 1918 auch betriebsbereit.

so in etwa muss eine Fuhrwerkswaage ausgesehen haben
so in etwa muss eine Fuhrwerkswaage ausgesehen haben

1918   Fertigstellung der Eisenbahn-zufahrt in Juni, am 25 September des gleichen Jahres wurde die Bedienungsvorschrift  freigegeben.In der Vorschrift hieß es:

 

Die Bedienung des Anschlußgleis(s)erfolgt nach Bedarf durch den Güterzug 9671 Der Bahnhof Gestringen hat hierzu dem Zugführer die Schlüssel zur Weiche 1 und Gleissperre 1 zu übergeben. Der Zug hat sodann vor der Weiche 1 zu halten, die Bremsen bleiben angezogen, der Zugführer schließt die Weiche 1 und die Gleissperre 1 auf,worauf mit der Bedienungsfahrt begonnen werden kann.

1918  Am 18 Feb. 1918 Beschließung des Vertrages mit der Bezeichnung ,, Hafenbetriebsgesellschaft"

 

 

Text aus dem Vertrag ;

Auf dem von der Kanalbauverwaltung erworbenden Gelände ist ferner von der Stadt Lübbecke ein Haus mit Waage gebaut , auch sind an der Canalböschung 2 Laderampen errichtet.

Ferner ist  ein am 17 Jan. 1918 landespolizeilich genehmigtes Bahnanschlußgeleise , das sich außer über städtisches EIgentum auch über andere dem Kanal - Eisenbahnfiskus gehörende Grundstücke erstreckt , gelegt worden.

Rechnung für die Aufwendungen von der Stadt ;

 

a.)  für die Anlegung des Hafens, Zugfuhrwegs,Ladebühnen,

      Schiffshalteringe , Liegeplätze u. Grunderwerbs                                                 27 482,41 Mark

 

b.)  für  die Anlegung des Bahnanschlußgeleises                                                    118 830,58 Mark

 

c.)  Haus  mit Waage                                                                                                      6 363,04 Mark

 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Summe                                                                                                                       152 676,03 Mark

Der Kreis hat zur Anlage der Uferstelle einen Beitrag von 10 000 Mark geleistet

1918  Am 4 Juli 1918 Zustimmung vom Kreisausschuß an den Lübbecker Magistrat das vorbehaltlich die Zustimmung für eine Beteiligung am Hafen einzuleiten.

1918  Am 16. Aug. 1918 erklärten die Stadtverordneten in geheimer Sitzung damit einverstanden,  ,,dem Kreis an den Betrieb des städtlichen Hafens einschl. aller Nebenanlagen, Erwerb und Wiederverwertung das fiskalischen Mehrerwerbsgeländes für industrielle und sonstige Niederlassungen zur Hälfte zu beteiligen.

Der Bürgermeister der Stadt Lübbecke "Pütz" , Rechtsanwalt Klug und der Zigarrenfabrikant A.Blase wurden mit der Abfassung eines Entwurfes zum Gesellschaftvertag beauftragt.

1919  Man schreibt den 12 Februar im Jahr 1919 da schlossen die Teuteburger Schiffahrtsgesellschaft und die Stadt Lübbecke einen Vertrag, der die Abtrennung von der Hafenverwaltung an die Gesellschaft vorsah.

Die Stadt verpachtete der Gesellschaft das an der Südseite des Kanals gelegende Hafengelände mit einschließlich dem dazu gehörigem Hinterland. Die Gesellschaft übernahm die Verwaltung unter der den Bedingungen , wie sie die Stadt mit der Kanalbauverwaltung und der Staatsbahn abgeschlossen hatte. 

 

Königliche Kanalbaudirektion Hannover

Königliche Kanalbaudirektion - Hannover Siegel
Königliche Kanalbaudirektion - Hannover Siegel

Original Verschlussmarke aus Papier welche von ca. 1850 bis 1945 von Behörden, Firmen und auch Einzelpersonen zum Versiegeln der Briefe benutzt wurden. Man nennt diese Marke auch Siegelmarke. Durch das aufreißen von den Briefen sind diese Marken meistens kaputt gegangen und heute nur noch selten zu finden.

Original Verschlussmarke aus Papier welche von ca. 1850 bis 1945 von Behörden, Firmen und auch Einzelpersonen zum Versiegeln der Briefe benutzt wurden. Man nennt diese Marke auch Siegelmarke. Durch das aufreißen von den Briefen sind diese Marken meistens
Original Verschlussmarke aus Papier welche von ca. 1850 bis 1945 von Behörden, Firmen und auch Einzelpersonen zum Versiegeln der Briefe benutzt wurden. Man nennt diese Marke auch Siegelmarke. Durch das aufreißen von den Briefen sind diese Marken meistens

Lexikon ;

Spundwand um 1914 

In der Zeit von 1914 bis 1921 wurde das Spundwandprofil mit Schloss entwickelt und seither aus einem Stück gewalzt. In Konkurrenz zum U-Profil erfand Baudirektor Lamp 1902 das Z-Profil, das zuerst in Luxemburg  hergestellt wurde, ab 1926 in modifizierter Form auch bei Hoesch in Dortmund  .

Ladesteg für den Hafen Lübbecke
Ladesteg für den Hafen Lübbecke

zu  *1

Der Demag-Konzern entstand 1910 in  Duisburg  durch den Zusammenschluss der Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG, Wetter an der Ruhr , der Duisburger Maschinenbau AG, Duisburg, und der Benrather Maschinenfabrik GmbH, Benrath  *1 (1896 gegr.).

Die Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG geht auf die im Jahre 1819 gegründeten Meschanische Werkstätten Harkort & Co.  in Wetter an der Ruhr zurück. Bereits 1840 begann man mit dem Bau von Kränen .

In diesem Bereich wurde Demag zu einem der führenden Unternehmen. So lieferte man 1908 den bis dato weltgrößten Schwimmkran (Höhe über 40m, Hebekraft ca. 150 t) für die Werft Harland & Wolff  in  Belfast , die diesen zum Bau der Passagierschiffe Olympic  und  Titanic  benötigte und der bis in die 1970er Jahre eingesetzt wurde. [ die Mühlheimer baute an der Titanic mit ]  Das Nachfolgemodell („Langer Heinrich“, 250 t Hebekraft) dieses Krans, der von 1913 bis 1915 für die Kaiserliche Weft Wilhelmshaven gebaut wurde, existiert sogar noch heute (Standort: Genua). Zudem wurden auch  Lokomotiven , Eisenbahn-Güterwaggons sowie - während des Zweiten Weltkriegs, von September 1942 bis April 1945 - im Werk DEMAG Fahrzeugwerk GmbH in Berlin - Staaken   (Albrechtshof) bzw .Falkensee  Panzerfahrzeuge (v.a. Bergepanther ) produziert.

In Zusammenarbeit mit der Carlshütte wurde am Standort Duisburg 1907 ein „Kranschaufler“ gefertigt. Die Bezeichnung  Bagger  war damals noch den Schürfgeräten mit Eimerketten vorbehalten. Der eigentliche Bau von Seilbaggern   für den Baustellen- und Industrieeinsatz begann 1925  in Duisburg, bevor 1939 die neue Baggerfabrik in Düsseldorf-Benrath den Betrieb aufnahm. Dort wurde 1954 auch der erste vollhydraulische  Bagger entwickelt, der noch heute auf dem Betriebsgelände zu besichtigen ist

 

zu 2*

Löfken & Piepmeyer

Laufzeit : 1871, 1955
Inhalt : Firmensitz: Münster
Branche: Holzhandel (Grubenholz); Holzindustrie (Sägewerk)

Aufnahme der Holzhandelstätigkeit vermutlich 1870; am 16. März 1872 Eintrag unter der Nr. 126 im Handelsregister Münster als oHG mit Wirkung zum 1. März 1872; um 1880 Betrieb eines Sägewerks an der Industriestraße in Münster, das Anfang der 1890er Jahre aufgelöst wurde; Ende der 1880er Jahre Errichtung eines Sägewerks in Malliss/Mecklenburg (1929 stillgelegt); 1893 Tod des Mitgründers Heinrich Löfken; 1914 Tod des Kommerzienrates Heinrich Piepmeyer; danach Umwandlung in eine GmbH; am 1. Januar 1919 von der Harpener Bergbau AG übernommen; firmierte als "Harpener-Bergbau AG, Einkaufsabteilung Münster"; 1931 Verlegung des Einkaufsbüros von Münster nach Dortmund und Verkauf des Geschäftshauses in Münster; seit 1. Januar 1934 Umfirmierung in Löfken und Piepmeyer GmbH mit einem Stammkapital von 100.000 RM;und Eingliederung des Harpener Sägewerks in Lübbecke; Harpen hielt über die Tochtergesellschaft "Mainkette" sämtliche Geschäftsanteile

zu 3*

Eine Ramme ist eine  Maschine  oder ein Werkzeug , mit dessen Hilfe man Gegenstände verformen, bewegen oder zerstören kann, indem man die Ramme mit dem Gegenstand stoßen lässt. Die Ramme funktioniert nach dem Prinzip der  Energie - / Impulserhaltung . Man macht sich zunutze, dass die Ramme einfacher zu beschleunigen ist als der betreffende Gegenstand und meist relativ viel Masse hat.

zu 4*

Eng verbunden mit der Königlichen Kanalbaudirektion Lübbecke  ist auch der Name Karl Müller

Müller besuchte das Realgymnasium in Vegesack. 1890 begann er ein Studium an der  Technischen Hochschule Berlin  . 1895 trat er in die preußische Wasserbauverwaltung ein und arbeitete auf dem Gebiet des Hafenbaus. 1907 wurde er von Bruckhausen  am Rhein mit dem Aufbau des Kanalbauamts in  Ostercappeln (im Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion Hannover) beauftragt, Dienstsitz war zunächst  Lübbecke  Dort übernahm er an leitender Stelle einen Bauabschnitt des im Vorjahr begonnenen  Ems -Weser Kanals . 1911–1914 war er Vorstand des Hafenbauamtes Pillau. Um 1902 entwarf er mit Hermann Schaedtler  die Feuerbestattungshalle in Bremen. Aus Essen kommend, war er von 1924 bis 1937 Leiter der damaligen Wasserbaudirektion Hannover.

zu 5*

Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West (WSD West) ist eine Mittelbehörde und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung  (BMVBS) nachgeordnet und hat ihren Sitz in Münster   in  Westfalen. Zum Ende des Jahres 2005 beschäftigte sie 1.854 Mitarbeiter, davon 185 in der Verwaltung in Münster.

Die Direktionen sind für die Verwaltung der Binnen- und Seeschifffahrtsstraßen (Bundeswasserstraßen) und für die Regelung des Schiffsverkehrs zuständig. Die Zuständigkeit des Bundes für die Bundeswasserstraßen ergibt sich aus „Artikel 89 Grundgesetz“, wonach der Bund Eigentümer der früheren Reichswasserstraßen ist.

 

Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West zeichnet sich für folgende Wasserverkehrsstraßen im Westen von Deutschland zuständig: Elisabeth- Fehn-Kanal, Küstenkanal , Wesel-Datteln-Kanal , Dortmund-Ems-Kanal , Datteln-Hamm-Kanal , Rhein von der NRW Landesgränze bis zur niederländischen Grenze, Schifffahrtsweg Rhein-Kleve , Ruhr mit dem Ruhrschifffahrtskanal von der Schlossbrücke in Mühlheim an der Ruhr bis zur Mündung in den Rhein.

Wichtiger Hinweis

 

Die von mir Verwendeten Bilder sind u.a mit Freundlicher Unterstützung des Stadtarchiv Lübbecke auf meinen Rechner gekommen. Ich weise darauf nochmals hin, das alle hier von mir Gezeigten Bilder  nur zum ansehen sind. Wenn Sie eines der die hier auf dieser Seite Kopieren machen Sie sich Strafbar !

Für weitere Fragen verwenden Sie Bitte die Seite " Kontakt zum Betreiber dieser Seite"  Ich werde mich dann mit ihnen in Verbindung setzen !